Weed Detector zur Spotapplikation im Grünland

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Effiziente Ampferbekämpfung im Grünland mithilfe AI basierter Pflanzenerkennung während der Grünfutterernte

Verfahrensüberblick; Erkennung der Ampferpflanzen beim Mähen sowie Erstellen der Befallskarten (CLAAS); Optimieren der Karte sowie Behandeln der Ampferpflanzen zeitversetzt mit der Spritze (AMAZONE).

Auf dem Frontmähwerk verbaute Weed Detector Kameraeinheit zum Erfassen der Ampferpflanzen sowie dem Erstellen der Spotkarte.

Die Bekämpfung der Schadpflanze Ampfer im Grünland ist eine essentiale Maßnahme, um höchste Futterqualitäten zu erreichen. Alternativ zu indirekten oder mechanischen Maßnahmen ist die chemische Behandlung seit 2022 in einigen Regionen nicht mehr als Flächenspritzung zulässig. Eine gezielte, punktuelle Behandlung kann durch Streichverfahren oder Spot-Spraying erfolgen. Aktuell gibt es einige spezialisierte Spot-Spraying-Geräte, die den Ampfer während der Überfahrt erkennen und direkt applizieren. Diese Spezialgeräte sind teuer und im Gegensatz zu herkömmlichen Pflanzenschutzspritzen im Einsatzspektrum deutlich eingeschränkt. Zudem kann nur eine geringe Arbeitsbreite abgedeckt werden, sodass der Arbeitszeitbedarf deutlich erhöht ist, da darüber hinaus auch die gesamte Fläche befahren werden muss.

Gezielt erkennen und agronomisch bewerten

Ein neuer Ansatz bei der Ampferbekämpfung im absätzigen Verfahren löst die Herausforderungen der bisherigen Verfahren. Mit dem Weed Detector hat CLAAS ein System für ihre Mähwerke entwickelt, bei dem die Ampferpflanzen während der Mahd kamerabasiert erkannt werden. Auf dem Frontmähwerk ist ein Kamerasystem am starren Anbaubock montiert, dass die gesamte Arbeitsbreite zuverlässig erfasst. Eine AI-basierte Software wertet die Bilder aus und erstellt eine Befallskarte. Hierbei können die Daten von mehreren Schnittzeitpunkten berücksichtigt werden.

Zusätzlich wird dem Landwirt ermöglicht, eine agronomische Bewertung mit potenziell behandlungswürdigen Teilflächen vor der Übertragung zur Feldspritze vorzunehmen. Die Behandlung erfolgt nach guter fachlicher Praxis zeitversetzt zum Mähen, damit die Ampferpflanzen Blattmasse bilden können.

Agronomische Optimierung der Karte für die Pflanzenschutzspritze auf der cloudbasierten Datenplattform AmaConnect.

Die Blattmasse stellt die erforderliche Applikationsfläche für das Mittel dar. Entsprechend der Kenntnis von Standort und Schlaghistorie wird im CLAAS connect Farm Management ein agronomischer Sicherheitspuffer von zum Beispiel 50 cm um die Fundstellen festgelegt. Der absätzige Arbeitsschritt ist nicht zeitkritisch, da nach der Mahd bis zur Applikation einige Tage bis zum ausreichenden Wiederaustrieb des Ampfers abgewartet werden müssen.

Die Karte mit den agronomischen Zielflächen wird an die cloudbasierte Datenplattform AmaConnect übertragen. Dort wird in Abhängigkeit von der Technologie der Feldspritze die Applikationskarte erstellt. Diese Karte mit den agronomisch-technischen Zielflächen ermöglicht eine präzise Vorausberechnung der notwendigen Menge Spritzflüssigkeit für jeden Schlag.

Präzise Spotapplikation mit AMAZONE AmaXact

Das Einsparpotenzial beim Spot-Spraying hängt neben der Befallsstärke auch stark von der Größe der Teilbreiten an der Pflanzenschutzspritze ab. Je kleiner die Teilbreite, desto größer sind die Einspareffekte. Daher eignet sich die Applikationstechnik mit Einzeldüsenschaltung – und somit 50-cm-Teilbreiten – von AMAZONE besonders gut für die Anwendung. Neben dem neuen Düsenkörper AmaXact funktioniert die Ampferbekämpfung ebenso mit dem vielfach bewährten Düsenkörper AmaSelect. Hierdurch wird es den Landwirten ermöglich, vorhandene Technik zu nutzen und an der Innovation teilzuhaben.

Aufgrund der robusten Auslegung für häufige Schaltzyklen ist der neue AmaXact Düsenkörper mit Pulsweiten-Frequenzmodulation (PWFM) für Spot-Spraying optimal geeignet. Basierend auf den für das Spot-Spraying benötigten kurzen Schaltzeiten, kann die Spotgröße mit dem System AmaXact noch einmal verringert werden. Die Einsparung von Pflanzenschutzmitteln wird größer, die benötigte Menge Spritzflüssigkeit entsprechend kleiner. So wird ein nachhaltiger Pflanzenschutz möglich.

Behandlung der befallenen Fläche mittels SpotSprayfähiger Spritze. Hier AMAZONE UF 2002.

Datenübertragung per Cloud-to-Cloud-Kommunikation

Um die Datenverwaltung übersichtlich und anwenderfreundlich zu gestalten, ist eine Übertragung der Spot-Karte vollständig drahtlos möglich. Das Mähwerk sendet die Daten per Mobilfunk an das CLAAS connect Farm Management. Dieses leitet die Karte durch Cloud-to-Cloud Kommunikation an die Datenplattform AmaConnect von AMAZONE. In Abhängigkeit von der vorhandenen Applikationstechnik, optimiert AmaConnect die erhaltene Applikationskarte automatisch. Somit ist sichergestellt, dass die Ampferpflanzen in der Praxis sicher behandelt werden. Der Anwender erhält die gesamte Flächengröße der Spots, um die Menge der Spritzflüssigkeit passend anmischen zu können.

Die Spot-Karte wird vor der Anwendung per App AmaTron Share oder zukünftig auch direkt cloudbasiert via AmaConnect an den AmaTron 4 gesendet. Nun kann zum agronomisch optimalen Zeitpunkt eine gezielte Spotapplikation mit der Feldspritze erfolgen.

Detailansicht einer selektiven Ampferbehandlung mittels Spot-Spraying
AmaTron 4 während der Spotspray-Behandlung der Ampferpflanzen. Zusätzliche Darstellung der behandelten Fläche (0,86 ha).

Besondere Vorteile des Verfahrens mit AmaXact und dem Weed Detector

Mit dem Weed Detector System werden deutliche Mengen an Pflanzenschutzmittel im Grünland eingespart, ohne in spezielle Applikationstechnik investieren zu müssen. Die Arbeitsleistung kann gegenüber speziellen SpotSpray-Geräten aufgrund der größeren Arbeitsbreiten deutlich erhöht werden.

Gegenüber einer Befliegung des Schlages mit einer Drohne zum Detektieren der Ampferpflanzen, bietet das System den Vorteil, dass die Kartierung bereits während der Mahd, also ohne weiteren Verfahrensschritt erfolgt. Zudem kann die Technik unter allen Gegebenheiten eingesetzt werden: Ein Drohnenbeflug ist bei Wind, stark kupiertem Gelände oder Hindernissen wie Stromleitungen in der Praxis oft nicht möglich.

Durch die Aufteilung der Aufgaben ist das System für jeden Praktiker leicht anwendbar: Die Kamera auf dem CLAAS DISCO MOVE Frontmähwerk erfasst den Ampfer und ermöglicht die Einflussnahme auf die Anwendung. Mit der Übertragung an die Datenplattform AmaConnect von AMAZONE ist es dem Landwirt, Maschinenring oder Lohnunternehmer möglich, die Anwendung auszuführen. Die überbetriebliche Aufteilung der Expertisen ermöglicht ideale Synergien und vor allem enorme Kostenvorteile im Verfahren der Ampferbekämpfung.

data

  • Hochgenaue Ampfererkennung ohne zusätzlichen Arbeitsgang
  • Einfache, praxisfreundliche Datenverarbeitung
  • Hohes Einsparpotenzial bei gleichzeitig hoher Arbeitsleistung
  • Spotanwendung ohne teure Spezialtechnik
  • Messbarer Behandlungserfolg durch mehrjährige Datenerfassung