Cut ’n’ Sow – Direktsaat weitergedacht
Innovative Verfahrenskette für eine moderne und erfolgreiche Saat
Cut ’n’ Sow – Erst Schneiden, dann Säen!
Mit dem innovativen Verfahren Cut ’n’ Sow präsentiert AMAZONE zukunftsweisende Maschinenkombinationen aus ultraflacher Bodenbearbeitung und Direktsaat für anspruchsvollste Bedingungen – eine ideale Lösung insbesondere bei hohem und zähem, organischem Material. Die Kombinationen aus der neuen Schneidwalzenkombination TopCut und den bewährten Zinkenschar-Sämaschinen Cayena, Condor oder Primera DMC sowie die Anhängesäkombination Cirrus mit Minimum TillDisc bilden wirtschaftliche Verfahrensketten, die Antworten auf zentrale Herausforderungen des modernen Ackerbaus geben.
Direktsaat im Wandel – Chancen und Herausforderungen erkennen und Lösungen bieten
Die Direktsaat gewinnt zunehmend an Bedeutung – nicht mehr nur in klassischen Trockenregionen, sondern auch in Hochertragsstandorten mit intensiver Fruchtfolge. In Kombination mit dem Zwischenfruchtanbau verspricht dieses Verfahren erhebliche Vorteile: Schonung der Bodenstruktur, Erosionsschutz und ein aktiver Beitrag zum Humuserhalt und Humusaufbau. Doch mit der wachsenden Verbreitung der Direktsaat treten auch neue Herausforderungen auf, die differenzierte Lösungen erfordern.
So zeigt sich in klassischen Direktsaatregionen vermehrt ein Problem mit organischem Material an der Bodenoberfläche: Strohmatten, abgestorbene Zwischenfrüchte und nicht zersetzte Pflanzenreste können die Saatbettbereitung und den Feldaufgang erheblich erschweren und Sämaschinen verstopfen. Gleichzeitig stellen Hochertragsstandorte mit intensiver Biomasseproduktion ganz eigene Anforderungen an Technik und Verfahren. Auch hier wird deutlich: Die Balance zwischen Bodenschutz, Rückstandsmanagement und erfolgreicher Etablierung der Hauptfrucht ist anspruchsvoll – und entscheidend für den Erfolg des Systems.
Mit unserer Lösung Cut ’n’ Sow setzen wir genau hier an. Mit praxiserprobter Technik und agronomischem Know-How unterstützen wir Landwirtinnen und Landwirte dabei, die Direktsaat auch unter schwierigen Bedingungen effizient und zuverlässig umzusetzen. Denn der Schlüssel zur erfolgreichen Direktsaat liegt in der Anpassung – an Standort, Fruchtfolge und Rückstandssituation.
Schneidwalzenkombination TopCut und Zinkenschar-Sämaschine: Perfekt kombiniert – vom Schnitt bis zur Saat
Die TopCut arbeitet ultraflach (0 bis 3 cm) und sorgt für eine Zerkleinerung sowie gleichmäßige Verteilung organischer Ernterückstände, egal ob Zwischenfrüchte, Getreidestoppeln, Sonnenblumenstoppeln, Rapsstoppeln oder Maisstoppeln. Zusätzlich verbessert ein optionaler Striegel die Strohverteilung, besonders effektiv bei der Nacherntebearbeitung quer zur Saatrichtung. Durch die minimale Bearbeitungstiefe bleibt die Bodenstruktur vollständig erhalten, die Kapillarität wird flach unterbrochen – und damit wertvolle Bodenfeuchtigkeit im Saathorizont konserviert. Ein optimales Saatbett ist geschaffen!
Ein weiterer Vorteil der TopCut liegt darin, dass sie im Oberboden nicht nur organisches Material zerschneidet, sondern gleichzeitig auch Feinerde erzeugt. Gerade auf schweren Böden kann so gezielt zusätzlich Feinerde generiert werden – das verbessert den Bodenschluss der Saat und unterstützt einen gleichmäßigen Feldaufgang. Ein klarer Pluspunkt für stabile Bestände im Direktsaatverfahren.
Durch die Zerkleinerung der Erntereste kann mit den AMAZONE Direktsaat-Sämaschinen, unter die Mulchschicht in den feuchten und kühlen Boden gesät werden. Dank der Vorarbeit der TopCut wird die Direktsaat nun auch bei ihrer sonst natürlichen Einsatzgrenze wie zäher, langstieliger Organik, deutlich zuverlässiger und resilienter gegen Blockaden. Neben der gestiegenen Einsatzsicherheit hinterlassen die Sämaschinen bei der Direktsaat in der Verfahrenskette auch ein gleichmäßigeres Arbeitsbild. Zeitaufwendiges Mulchen extremer Strohauflagen ist nicht erforderlich, denn die AMAZONE Schartechnik garantiert auch unter schwierigen Bedingungen zuverlässigen Kontakt zwischen Saatgut und Boden. Beispielsweise wird durch die präzise Furchenräumung wird sogenanntes Hair-Pinning, also das Platzieren der Saat in der Säfurche auf Stroh, selbst bei Strohmengen über 10 t/ha, vermieden.
Während nun die Saat platziert ist und optimale Bedingungen zum Keimen findet, liegt das Organik-Erde-Gemisch wie eine schützende Decke auf dem Saatgut. Die Verdunstung von Wasser sowie eine Überhitzung des Bodens werden dadurch verhindert.
Ein weiterer Vorteil der Zinkenschar-Direktsaat oder der Saat mit Minimum TillDisc Scheiben liegt in der gezielten, aber dennoch geringen Bodenbewegung: Durch die minimale Lockerung und Krümelung des Bodens entsteht nicht nur ein aktives Saatbett, sondern die Säfurchen werden zuverlässig und gleichmäßig geschlossen. Im Gegensatz dazu kann es bei der Scheibenschar-Direktsaat ohne Vorarbeit zu Furchenwandverdichtungen kommen – insbesondere dort, wo die Scheibe schneidet, und die Tiefenführungsrolle läuft. Die Folge: Die Furchen schließen nicht vollständig, was zu ungleichmäßigem Feldaufgang führen kann. Die Verfahrenskette bietet hier eine praxistaugliche Alternative mit entscheidendem agronomischem Mehrwert.
Ein zentrales Problem der Direktsaat – insbesondere bei intensiver Zwischenfrucht-Vorfrucht oder Getreidevorfrucht – ist die große Menge an organischen Rückständen, die oft in Form von Strohmatten oder abgestorbenen Pflanzenresten auf der Bodenoberfläche verbleiben. Diese Schichten können die Saatgutablage erschweren, den Feldaufgang beeinträchtigen und bieten außerdem ein ideales Mikroklima für bodenbürtige Krankheitserreger, etwa pilzliche Schaderreger wie Fusarium. Der fehlende Kontakt zur Feinerde behindert außerdem die Rotte, sodass organisches Material zu lange erhalten bleibt und den Start der neuen Kultur massiv erschweren kann.
Genau hier setzt Cut ’n’ Sow an: Durch das Zerschneiden und gleichzeitige Vermengen der Erntereste mit der im Oberboden erzeugten Feinerde wird die Rotte gefördert und die Zersetzung des Materials deutlich beschleunigt. Während das Bodenleben die organischen Überreste der Vorkultur verarbeitet, kann die neue Saat unter idealen Bedingungen auflaufen. Bis zur Ernte der Folgekultur sind die Rückstände nahezu vollständig abgebaut – Krankheiten wird vorgebeugt und der natürliche Kreislauf beginnt von Neuem. Diese Kombination aus Rückstandsmanagement und präziser Saatgutablage macht Cut ’n’ Sow zu einem wirkungsvollen Problemlöser im modernen Direktsaatsystem.
Effektive Bekämpfung von Schädlingen
Mit seiner aggressiven Arbeitsweise trägt die Schneidwalzenkombination auch maßgeblich zur Feldhygiene bei. Schneckenpopulationen werden wirksam reduziert – ein deutlicher Vorteil etwa bei der Direktsaat von Raps. Ein einmaliges oder mehrmaliges Überfahren der Getreidestoppeln schützt zuverlässig vor Schneckenfraß und sorgt für gleichmäßige Rapsbestände. Auch der Maiszünsler wird durch die Messerwalzen und optionalen Schneidwalzen bekämpft. Die Stoppeln werden bis in die Wurzel aufgefasert, sodass Wasser eindringen kann und der Schutz gegen Frost nicht mehr gewährleistet ist. Somit kann ohne wendende Bodenbearbeitung nach der Maisernte mit einer Sämaschine die Direktsaat erfolgen.
Praxisbeispiel
Mit einer 6 m breiten TopCut bei 20 km/h sowie einer Primera DMC 6000-2 mit einer Arbeitsbreite von 6 m bei 14 km/h lassen sich innerhalb von 8 Stunden bis zu 100 ha mit der TopCut und rund 70 ha mit der Primera DMC bearbeiten. Diese Low-Input-Strategie sichert und verbessert die Wirtschaftlichkeit insbesondere auf Grenzstandorten und ermöglicht gleichzeitig einen klimaangepassten, aber dennoch flexiblen Ackerbau. Flexibel, da das System bei Bedarf durch klassische Bodenbearbeitung ergänzt werden kann. Wird beispielsweise spät im Jahr auf einem feuchten Standort nach Körnermais Winterweizen gesät, hat eine intensivere Bodenbearbeitung den Vorteil, die Strohmassen einzumischen, Verdichtungen zu brechen und gleichzeitig den Boden zu belüften. Durch den tiefen Eingriff ist das Saatbett aber meist rau und grob strukturiert. Auch hier kann der TopCut überzeugen, indem mit einer kostengünstigen Überfahrt ein feinerdiges Saatbett bereitet wird. Die Messerwalzen schneiden die Kluten und krümeln den Oberboden effektiv. Soll das Saatbett rückverfestigt werden, kann statt des Striegels an der TopCut 12000-2T eine Keilringwalze mit Matrixreifenprofil* montiert werden, deren Reifen einen Durchmesser von 600 mm haben.
Fazit: Nachhaltigkeit trifft Effizienz
Cut ’n’ Sow ist die Antwort auf die steigenden Anforderungen durch Klimawandel und Schädlingsdruck sowie die Herausforderungen einen wirtschaftlichen Ackerbau zu betreiben. Die universelle Kombination aus TopCut und Zinkenschar-Sämaschine bietet zukunftssichere, robuste und bodenschonende Lösungen für den modernen Ackerbau.
*nicht in Kombination mit einem Vorwerkzeug
In einer Überfahrt zum perfekten Saatbett: Das Verfahren Cut ’n’ Sow verbindet ultraflache Bodenbearbeitung und hohe Flächenleistung mit einer ressourcenoptimierten Saat und ist damit eine schlagkräftige Antwort auf die Herausforderungen moderner Landwirtschaft:
- Effektiv: mechanische Unkrautbekämpfung, Reduzierung von Schneckenpopulationen, Förderung der Strohrotte
- Sicher: kein Aufschieben von langem organischem Material, keine Blockaden am Zinkenschar – selbst unter extremen Bedingungen.
- Nachhaltig: Humuserhalt, Erosionsschutz und Austrocknungsschutz, Schonung des Bodenlebens
- Wirtschaftlich: geringerer Dieselverbrauch der TopCut ab 2 l/ha, reduzierter Verschleiß, hohe Flächenleistung bei minimalem Personalbedarf
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