Zwischenfruchtversuch Amazone
Von der Untersaat zur Zwischenfrucht: Weißklee im CRF
Weißklee ist eine interessante Pflanze für die Untersaat im CRF-Verfahren. Das hat unser Anbauversuch 2023/2024 gezeigt. Ergänzend dazu haben wir getestet, ob sich aus der Weißkleeuntersaat eine robuste und schnellwachsende Zwischenfrucht entwickeln lässt. Die Ergebnisse sind vielversprechend.
Gemeinsame Aussaat mit dem Weizen
Im Herbst 2023 haben wir in einem Arbeitsgang mit der 6 m Avant mit FTender 2200 und einer 2-fach Förderstrecke mit RoTeC-Kontrollscharen Winterweizen und Weißklee ausgebracht. Die strukturierte Aussaat ermöglichte eine gezielte Ablage der Körner, sodass beide Saatgüter optimale Keimbedingungen hatten.
Die Etablierung der Untersaat verlief zunächst schleppend. Der Feldaufgang war trotz der späten Aussaat Anfang Oktober gut, doch feuchte Witterung und Kälte sorgten für eine langsame Entwicklung. Auch im Frühjahr 2024 hatte sich der Weißklee noch nicht ausreichend etabliert. Mit Beginn der wärmeren Witterung ab Anfang April ist der Klee mit einem guten Wachstum durchgestartet. Nach einem Durchgang mit der Messerwalze im Mai stand er bei der Weizenernte dann gut in der Reihe.
Nach der Ernte: Nur mulchen
Nach der Ernte Anfang August haben wir die Fläche mit der Weißkleeuntersaat einmal gemulcht. Auf den anderen Teilstücken, von denen eines konventionell, die anderen beiden im CRF-Verfahren mit bzw. ohne Untersaat bewirtschaftet wurden, erfolgte die Bodenbearbeitung in zwei Durchgängen, zunächst mit der Kompaktscheibenegge Catros+ 6003 – 2TS , dann mit dem Grubber Cenius 3003 Super.
Zur Aussaat der Zwischenfrucht auf den anderen Flächen Mitte August konnten wir auf der Weißkleefläche bereits einen annähernd vollständigen Bestandsschluss verzeichnen.
Ein Vergleich der Aussaatvarianten drei Wochen später zeigte folgendes Bild:
- In puncto Unterdrückung von Ausfallgetreide und Unkraut hatte der Weißklee eindeutig die Nase vorn. Im Herbst blickten wir auf einen sauberen Kleebestand.
- Bei der Aussaatvariante Drillsaat war ein gleichmäßiger Feldaufgang zu verzeichnen und Ausfallgetreide und Unkräuter wurden gut unterdrückt.
- Schwer taten sich die im Bio-Strip-Till-Verfahren ausgebrachten Zwischenfrüchte, hier war der Feldaufgang zwar sehr gut, im Folgenden allerdings ließ die Unterdrückung des Ausfallgetreides deutlich zu wünschen übrig. Durch die strukturierte Aussaat war die Unterdrückungsleistung in der Leguminosenreihe nicht ausreichend. Hierbei sollten die Pflanzenarten in der Zukunft nochmal überprüft werden.
Stickstoff im Boden
Neben der Bestandsentwicklung hat uns beim Zwischenfruchtversuch die Frage interessiert, ob es Unterschiede in der Nmin-Dynamik der einzelnen Verfahren gibt. Bei der ersten Messung im September 2024 wies der Weißklee im Vergleich zu den anderen Varianten die geringsten Nmin-Werte auf. Die intensive Bodenbearbeitung dürfte in den anderen Varianten die Mineralisierung deutlich angeschoben haben.
Im Dezember wandelte sich das Bild. Während die Nmin-Werte auf der Weißkleefläche konstant blieben, hatten sie bei allen anderen Varianten kräftig abgenommen. Mit seiner hohen Trockenmasse dürfte der Weißklee einiges an N aufgenommen haben, während in den anderen Varianten die Auswaschung – bedingt durch hohe Niederschläge den gesamten Herbst über – sowie die Aufnahme von N durch die Zwischenfrüchte zur Abnahme geführt hat.
Organische Düngung reduzieren
Im Frühjahr schoss die Nmin-Menge im Weißklee nach oben. Während die anderen Zwischenfruchtvarianten Werte von um die 20 kg Nmin/ha aufwiesen, maßen wir im Weißklee im Februar gut 60, im März über 40 kg Nmin/ha. Gründe für den Anstieg dürften Frost und starker Wildfraß Anfang des Jahres gewesen sein, da Klee bei Schädigungen N-Verbindungen in großen Menge über Wurzelexsudate abgibt.
Vor dem Hintergrund der hohen Nmin-Werte stellt sich uns die Frage, ob sich die organische Düngung in der Kleegras-Variante reduzieren lässt. Hierfür werden wir uns die Entwicklung der Nmin-Dynamik im Boden weiter ansehen.
Umbruch vor Maisaussaat
Vor der Maisaussaat im Frühjahr 2025 haben wir die Weißkleefläche mit der Scheibenegge bearbeitet und anschließend einen Arbeitsgang mit dem Pflug durchgeführt. Damit war ein chemiefreier Umbruch des Klees möglich.
Fazit
Aus unserer Sicht ist die Entwicklung der Weißklee-Untersaat zur Zwischenfrucht erfolgreich verlaufen. Durch reichlich Biomasseaufwuchs und schnellen Bestandsschluss konnten sowohl Ausfallgetreide als auch Unkräuter sehr gut unterdrückt werden. Hinzu kommen die geringen N-Verluste bzw. die hohe N-Aufnahme, die den Weißklee von anderen Zwischenfrüchten abheben.
Weitere Vorteile sind die lange Bodenruhe von 18 Monaten, die dem Humusaufbau förderlich ist, sowie der im Vergleich zu den anderen Verfahren geringere Aufwand durch eine Reduzierung der Arbeitsgänge.