Es war einmal
Das muss schnell gehen – der TiefladerSteil-Kipper von Amazone (1950)
Es muss schnell gehen – so lautete oft das Motto im Nachkriegsdeutschland der 50er Jahre. In der Zeit des Wiederaufbaus mussten die Menschen viel Material transportieren, viel aufbauen und viele Lebensmittel produzieren. Ein großes Thema war die Rationalisierung der Landwirtschaft. In dieser Zeit entstanden eine Menge neuer Ideen. Auch Amazone widmete sich neuen Technologien und entwickelte ein landwirtschaftliches Transportgerät, das universell einsetzbar war: Den Tieflader-Steil-Kipper. Der Clou dabei: Das Universalfahrzeug war einerseits ein ideales kleines Transportmittel, konnte andererseits aber auch durch den Anbau eines Düngerstreuers zu einem großflächig arbeitenden Streuer erweitert werden. Außerdem war es möglich, den Kipper als Pferde- und Traktoranhänger zu nutzen. Für den Transport von Feldfrüchten oder Schüttgut konnte der Fahrer das Gefährt ganz einfach durch Kippen entleeren.
Aber nicht jede gute Idee setzt sich gleich im ersten Anlauf durch – manchmal sind Erfindungen einfach ihrer Zeit voraus. Die Produktion des „Steil-Kippers“ wurde deshalb schon bald wieder eingestellt.
Doch im zweiten Anlauf wurde die Sache zu einem Erfolg. Denn Amazone entwickelte aus dem ursprünglichen Fahrzeug einfach einen klassischen Kipper, der um einen Düngerstreuer und zusätzlich auch um ein Streuaggregat erweitert werden konnte – und schon wurde der Kipper zum Dungstreuer. Diese Entwicklung wurde dann zum Erfolgsschlager. Einer der ersten Anwender – somit ein Kipper-Pionier – war übrigens unser Nachbar Karl Wiendieck mit seinem Pferd „Max“. Sie sehen ihn auf einem damaligen Werbeplakat mit der programmatischen Überschrift „Das geht schnell“.