Projekt: Werkzeugträger TopCut

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Ist die Stoppelbearbeitung der Zukunft ultraflach?

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Die Herausforderung:

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Der Werkzeugträger TopCut für einen klimaangepassten Ackerbau. Dabei können Landwirte je nach Bedingungen zwischen verschiedenen Werkzeugen wählen.
Das Thema Bodenbearbeitung rückt im Bestellverfahren der Betriebe wieder mehr und mehr in den Fokus. Je größer die Probleme mit Trockenheit, Resistenzen und den Auflagen zur Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln werden, umso wichtiger wird das richtige Bodenbearbeitungsverfahren. Eine besondere Bedeutung kommt hier der ersten Stoppelbearbeitung zu. Denn hier gibt es große Herausforderungen. Zum einen soll hier ein optimales Saatbett zum Auflaufen von Ausfallgetreide und Unkrautsamen erzeugt werden. So können für die Folgekultur unerwünschte Pflanzen direkt nach der Stoppelbearbeitung auflaufen und im zweiten Bearbeitungsgang mechanisch bearbeitet werden. Besonders beim Thema Altrapsaufschlag und in Problemgebieten von Ackerfuchsschwanz und Windhalm ist eine ultraflache Bearbeitung mit optimalen Keimbedingungen für das Ausfallgetreide und die Unkräuter und -gräser enorm wichtig.

Des Weiteren ist auch die Rotte von Organik für die Feldhygiene enorm wichtig. Eine gute Rotte reduziert die Übertragung von Pilzkrankheiten und Schädlingen. Daher ist es wichtig, dass bereits in der ersten Bearbeitung ein Schneiden oder Anfasern der Organik erfolgt.

Aufgrund der zunehmenden Sommertrockenheit, ist es in der Bodenbearbeitung auch von Bedeutung, Verdunstung zu reduzieren und Wasser zu sparen. Daher ist im ersten Arbeitsgang nur so tief wie nötig zu arbeiten. 

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Viele Kombinationsmöglichkeiten und Nachläufer sollen zukünftig zur Auswahl stehen
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Statt des Striegels kann der Werkzeugträger alternativ auch mit verschiedenen Walzen für eine gute Rückverfestigung ausgestattet werden

Die Lösung: Werkzeugträger TopCut für die ultraflache Bodenbearbeitung

Um diesen steigenden Ansprüchen der ultraflachen Bodenbearbeitung gerecht zu werden, hat AMAZONE das Entwicklungsprojekt TopCut gestartet. Der Anspruch in diesem Projekt war die optimale Werkzeugkombination für die ultraflache Bodenbearbeitung zu entwickeln. Folgende Punkte wurden in diesem berücksichtigt:

  • Organik soll zur Verbesserung des Rotteprozess geschnitten werden
  • Genügend Feinerde für optimale Keimbedingungen soll erzeugt werden
  • Es soll so flach wie möglich gearbeitet werden – kein Vergraben von Samen und Reduzierung von Verdunstung
  • Perfekte Bodenanpassung der Werkzeuge ist die Voraussetzung
  • Bei Bedarf soll eine Strohnachverteilung durchgeführt werden
  • Unter trockenen Bedingungen ist eine gute Rückverfestigung für optimale Keimbedingungen erforderlich

Um all diesen Anforderungen in den unterschiedlichen Kulturen gerecht zu werden, bedarf es einer Bodenbearbeitung, die je nach Betriebsanforderung des Landwirts über verschiedene Werkzeuge verfügen kann.
So ist im Sommer 2021 der erste Werkzeugträger TopCut 12000-2 mit einer Arbeitsbreite von 12 m und verschiedenen Werkzeugen in den Testeinsatz gegangen.

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Hohe Schlagkraft mit perfekter Schneidwirkung

Unterschiedliche Werkzeuge für die ultraflache Bearbeitung

Neben dem klassischen Einsatz nach Raps, Zwischenfrüchten oder Sonnenblumen, wo unter optimalen feuchten Bodenverhältnissen eine Kombination aus Doppelmesserwalze plus Striegel oder Walze zum Einsatz kommt, sollten auch Werkzeuge entwickelt werden, die unter trockenen Bedingungen und auch in der Getreidestoppel genügend Feinerde für optimale Keimbedingungen erzeugen.

Der TopCut besteht aus drei aufeinanderfolgenden Werkzeugsegmenten, die je nach Kundenwunsch und Anforderung mit unterschiedlichen Werkzeugen bestückt werden können. So kommt als Vorwerkzeug eine einfache Messerwalze, ein Crushboard oder eine Wellscheibe zum Einsatz. In dem Hauptwerkzeugfeld arbeitet dann die Doppelmesserwalze. Alternativ können hier aber auch Doppelwellscheiben oder eine Kombination aus Wellscheiben und Messerwalze eingesetzt werden. In der Erprobung sind zudem noch verschiedene Spaten- und Sternscheiben. Die Well-, Spaten- und Sternscheiben bearbeiten den Boden nur minimal, erzeugen auf der anderen Seite aber Feinerde für optimale Keimbedingungen.

Rückverfestigung oder Striegel

Unter trockenen Bedingungen ist es von Vorteil, wenn der leicht bearbeitete Boden dann wieder angedrückt wird. Hier besteht die Möglichkeit den TopCut mit einer Walze, wie beispielsweise der Keilringwalze mit Matrixreifenprofil KWM 650, einzusetzen. Zusätzlich kann vor der Walzenreihe noch ein einreihiges Striegelelement laufen. Alternativ zur Walze kann als Nachlaufwerkzeug auch ein dreireihiger Strohstriegel verbaut werden. Dieser sorgt für eine Strohnachverteilung und schüttelt außerdem die Samen aus dem Stroh, den Schoten oder Ähren.

Erfolgreiche Praxiserfahrungen

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TopCut mit dreireihigem Strohstriegel in der Rapsstoppel
Der TopCut 12000-2 lief in 2022 mit verschiedenen Werkzeugkombinationen bei verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben unter unterschiedlichsten Bedingungen. Ergänzend wurde mit der Hochschule Bernburg ein Feldversuch in Raps- und Weizenstoppeln durchgeführt, um die Werkzeugkombinationen hinsichtlich Auflaufverhalten, Zerkleinerungswirkung, Arbeitstiefe und weitere Parameter zu beurteilen. 


Die bisherigen Ergebnisse zeigen die Vorteile des Werkzeugträgers TopCut:

  • Ultraflache Bodenbearbeitung mit hohem Feinerdeanteil für perfekte Keimbedingungen auch auf Getreidestoppeln
  • Deutlich reduzierte Verdunstung gegenüber anderen Verfahren
  • Optimale Rückverfestigung für sicheres Auflaufen
  • Perfekte Schneidwirkung in Raps-, Sonnenblumen- und Maisstoppeln sowie in Zwischenfruchtbeständen
  • Hohe Schlagkraft bei geringem Kraftstoffverbrauch

Es werden weitere Maschinen gebaut, um bei diversen Betrieben sowie auf einer Tour unter unterschiedlichsten Bedingungen weitere Eindrücke und Erfahrungen mit verschiedenen Werkzeugkombinationen zu sammeln.